Zukunft der Bildung
Home Nach oben

 

 Das Haus des Lernens                                                                                                                                               

Empfehlungen

Im einzelnen können Schulen zum Beispiel in folgender Weise den Auftrag einer an Internationalisierung orientierten Bildung und Erziehung erfüllen:

Mehrsprachigkeit als Normalfall      

 

 

 

 

Neues Fremdsprachenlernen           nens auf die aus der Internationalisierung der Lebensverhält

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Unterschiedliche Lernstile nutzen

 

-          Die Tatsache, dass immer mehr Kinder und Jugendliche in  mehrsprachigen  Situationen leben ‑ Familie, Freundeskreis, Jugendkultur, Schule ‑, soll von der Schule als wesentliches Element der Situation des Aufwachsens bejaht und in die alltägliche Arbeit einbezogen werden.

-          Mehrsprachigkeit soll als schulische Normalität aufgefasst,      selbstverständlicher Umgang mit Sprachen angestrebt werden. Die      traditionelle Orientierung des schulischen Fremdsprachenunterrichts an den jeweiligen Philologien ist hierbei eher hinderlich und muss entschiedener als bisher durch ein kommunikatives Fremdsprachenlernen ersetzt werden.

-          Die Schule soll sich mit ihrem Angebot des Fremdsprachenlernens auf die aus der Internationalisierung der Lebensverhältnisse erwachsenden Anforderungen einstellen

·         durch einen frühen Beginn des obligatorischen Fremdsprachenlernens (spätestens mit Klasse 3),

·         durch die Motivierung zu einem unbefangenen Fremdsprachenlemen, möglichst unter Einsatz von native speakers,das in Form besonderer Zertifikate (zum Beispiel >Sprachenpaß<) dokumentiert wird,

·         durch das Anstreben gestufter Anspruchsniveaus von Verständigungsfähigkeit in Alltagssituationen bis zur Bilingualität, durch Zieldifferenzierung zwischen rezeptiver und produktiver Kompetenz in der Fremdsprache,

·         durch ein erweitertes Sprachenangebot über den Kanon der traditionellen »Schulsprachen« hinaus,

·         durch neue Lehrgangsstrukturen: Kompaktkurse neben oder anstelle von Langzeitlehrgängen,

·         durch die Einbeziehung außerschulisch erfolgreich wahrgenommener Lernangebote und deren Anrechenbarkeit im Hinblick auf Zeugnisse und Abschlüsse,

·         ...durch eine intensive Förderung von möglichst längerfristigen Auslandsaufenthalten, zum Beispiel in der Form von Tandempaaren mit wechselweisem Aufenthalt in der deutschen und ausländischen Gastfamilie, Anrechnung auf die Teilnahme an schulischen Fremdsprachenlehrgängen,

·         durch die Nutzung der Möglichkeiten herkömmlicher und neuer Medien und der modernen Kommunikationstechnologien für Kontakte zu ausländischen Schulen.

-          Zur Integration von unmittelbar Zugewanderten, die ohne deutsche       Sprachkenntnisse die Schule beginnen oder als Seiteneinsteiger eingestuft  werden, sollen flexible Formen sowohl zeitweiliger äußerer       Differenzierung in Fördergruppen als auch der inneren Differenzierung im    regulären Unterricht gefunden werden; eine langfristige Separierung in       speziellen Auffangklassen soll vermieden werden.

-          Die Lehrenden  sollen sich stärker darauf einstellen, unterschiedliche Lernstile bei den Schülerinnen und Schülern in- und ausländischer Herkunft in ihrer Eigenart wahrzunehmen, nutzbar zu machen. Unterschiedlichen Lernstilen kann am besten dadurch entsprochen werden, dass dem selbständigen Lernen der Schülerinnen und Schüler ausreichend Raum gegeben wird.

-          Durch unterschiedliche kulturelle Herkunft bedingte Einstellungen und Haltungen gegenüber schulischem Lernen, schulischem Erfolg und Misserfolg sollen in der Arbeit mit den Schülerinnen und Schülern und in Beratungsgesprächen mit den Eltern aufgegriffen werden, um eine positive Einstellung gegenüber schulischem Lernen und Lernerfolg als Minimalkonsens abzusichern.

 

Positive Selbsterfahrung von Interkulturalität

-          Schülerinnen und Schüler sollen darin unterstützt werden, die Erfahrung der Verunsicherung durch das Leben im Schnittbereich mehrerer Kulturen als Bereicherung der eigenen Entwicklung einzuschätzen, statt sie als Gefährdung der eigenen Identität zu fürchten.
Die unterschiedliche kulturelle Herkunft von Schülerinnen und Schülern sollte als Potential genutzt werden, aus dem heraus persönliche Leistungen unterschiedlichster Art möglich sind.

 

Basiskenntnisse über andere Völker und Kulturen

 

-          Die Schule soll solide Basiskenntnisse über andere Länder, deren Bevölkerung, Natur, Geschichte, Kultur und Wirtschaft als Voraussetzung für Verständnis und Toleranz gegenüber Fremdem im eigenem Land und in der Ferne vermitteln. Dazu ist es notwendig,  

• vor allem die Motive für Auswanderung ebenso wie die Interessen der aufnehmenden Gesellschaften kennen zu lernen,
• sich mit emotionalen und ideologischen Einstellungen, Karikaturen und Stereotypen auseinanderzusetzen,
• die eigene sozio-kulturelle Verwurzelung und die eigene Identität zu reflektieren und auf diese Weise fähig zu werden, andere, fremde, ausländische Menschen zu verstehen,
• eigene Werte und Vorstellungen so weit relativieren zu können, wie es für das Zusammenleben mit Mitgliedern anderer Kulturen erforderlich ist  

Mehrperspektivischer Unterricht

 

 

 

 

 

 

 

 

-          Systematische Erprobungen von multiperspektivischem Geschichts-, Literatur- Musik- und Kunstunterricht sollen unternommen werden. Kontakte zu den ausländischen Eltern von Kindern an der Schule, E-mail- Kontakte zu Partnerschulen usw. sind bereichernde Ergänzungen zu den auf dem Markt angebotenen Lernmitteln.

-          Geschichtsunterricht im Hinblick auf die europäische Geschichte muss die Vorurteile, die Schülerinnen und Schüler gegenüber anderen Ländern haben, selbst zum Thema des Unterrichts machen.

-          Lernmittel in allen Fächern sind unter dem Gesichtspunkt eurozentristischer und vorurteilsfördernder Wirkungen einer Revision zu unterziehen.

-          Die Qualifikation der Lehrenden für den situationsbezogenen Umgang mit Vorurteilsstrukturen und kulturbedingten Verhaltensweisen, die im alltäglichen Zusammenleben Anlass für Missverständnisse oder Ausgrenzungen sein können, ist eine der Grundvoraussetzungen.